Geburtstag und Corona

10/11/2020

So meine Lieben, jetzt ist die erste Woche des Lockdown-Light auch schon wieder vorbei und ich hatte am Wochenende Geburtstag. Aus gegebenen Umständen hatte ich natürlich keine Party, was ein bisschen seltsam für mich war, denn ich weiß gar nicht mehr, wann ich den letzten Geburtstag ohne meine Mädels gefeiert habe. Muss schon 30 Jahre her sein!

Wie jedes Jahr, kurz vor meinem Geburtstag, ziehe ich mich ein wenig zurück und denke über mein vergangenes Lebensjahr nach. Ich ziehe Bilanz, was war gut, was war nicht so gut, was könnte ich besser machen! Während ich letzten November ganz zuversichtlich und voller Vorfreude in mein neues Jahr gestartet bin, haben sich im Laufe des Jahres alle beruflichen Pläne zerschlagen. Und dann geriet nicht nur meine kleine Welt aus den Fugen, sondern die ganze Welt, also der ganze, komplette Planet!

Und je länger Corona anhielt, desto seltsamer wurde die Welt um mich herum. Während ich mir am Anfang noch ganz viele Gedanken gemacht habe und viel mit anderen Menschen über Corona diskutiert habe, versuche ich es inzwischen weitgehend zu vermeiden. Wenn man mit 10 Menschen über Corona redet, kommen 10 verschiedene Meinungen dabei heraus und jeder fühlt sich im Recht. Aber jeder hat nun mal eine andere Sicht auf die Welt, die geprägt ist von den Umständen in denen man lebt, von vergangenen Erfahrungen und dem Charakter.

Ich bin überzeugt davon, dass Corona Ängste und Unsicherheiten und den Umgang damit nur noch verstärkt. Wenn jemand vor Corona schon ängstlich war und sich ständig Sorgen gemacht hat, dann wird er jetzt nur noch ängstlicher. Menschen, die alles unter Kontrolle haben wollen und ihr Leben gerne planen, verstehen die Welt nicht mehr und können mit der neuen Unsicherheit gar nicht umgehen. Die, die dagegen sind, gegen was auch immer, waren schon vor Corona dagegen und hatten schon vorher das Gefühl, dass das Leben ungerecht ist und sie eigentlich gar nichts dafür können. Und dann gibt es noch die, die versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, die plötzlich Chancen entdecken, für sich, für die Umwelt, die kreativ werden, neue Wege suchen und trotzdem gute Laune haben. Ich meine das alles gar nicht wertend, den jeder hat nun mal eine andere Ausgangssituation.

Aber ich kann noch so viel diskutieren, am Ende läuft es auf das Eine hinaus, ich suche mir meinen Weg und gehe noch mehr in die Eigenverantwortung für mein Leben.

Da mein soziales Leben, genauso wie bei ganz vielen Menschen, relativ brach liegt, habe ich genug Zeit um nachzudenken. Da keiner weiß, wie lange Corona noch existiert, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich auf das Jetzt zu konzertieren. Ich stehe jeden Morgen weiterhin gutgelaunt auf und freu mich wie Bolle auf den Tag. Corona ist jeden Morgen da, ob wir jetzt gute Laune haben oder nicht. Ich lese Bücher über neue Visionen für die Zukunft und über nachhaltiges Leben, denn da kann ich aktiv mitmachen. Ich höre Podcast von Menschen, die Chancen in der Zukunft sehen, überlege mir Projekte und Locals, die unterstützen kann. Und glaubt mir, wenn ihr das auch macht, geht es euch danach viel besser! Da die Adventszeit auch schon vor der Tür steht, kann ich euch die nächsten Wochen mit Wohlfühlrezepten und Dekoideen versorgen, damit ihr es daheim schön habt, aber mit welcher Laune ihr morgens aufsteht und wie ihr die Coronazeit nutzen wollt, ist euere eigene Entscheidung!

Jetzt ist die Zeit um nachzudenken, was oder wen man in seinem Leben braucht und sich von Sachen (oder auch von Menschen) zu trennen, die einem nicht gut tun oder weiterbringen. Ich lasse keine negativen Vibes an mich ran, ich brauche meine Energie für andere Dinge. Ich habe schon immer ein unerschütterliches Vertrauen in das gute, kreative und schöne im Menschen und in das Leben, und ich werde einfach weiter daran glauben.

Ich kann Corona nicht wegzaubern, ich kann die Welt nicht gerechter machen und ich kann vieles was geschieht nicht besser machen. Aber ich kann locker mein Ego ablegen um mich in meine Mitmenschen zu investieren, ich kann respektvoll mit Menschen umgehen, die gerade Angst haben, mich solidarisch zeigen um Kunst, Kultur und das Gaststättengewerbe zu unterstützen.

Ich vermisse es auch in den Urlaub zu fahren, ich vermisse es zu feiern, ich vermisse andere in den Arm zu nehmen und ich vermisse es mit meinen Mädels um die Häuser zu ziehen. Aber die Zeit wird wieder kommen, da bin ich mir sicher, weil es immer so ist und bis dahin arbeite ich an mir und nutze die Zeit um anderen zu helfen.

Und ja , ich hatte einen tollen Geburtstag, ganz gemütlich, ganz unspektakulär, mit den Menschen, die ich so sehr liebe, mit meiner Familie und ich war erfüllt von tiefster Dankbarkeit sie an diesem Tag gesund und munter bei mir zu haben.

Ich schließe nun meinen Monolog mit einem meiner Lieblingssprüche (von Mutter Teresa) ab:

Wenn du die Welt verändern willst, dann geh nach Hause und liebe deine Familie!

Und wenn wir nun alle genau das tun, dann schaffen wir bis Weihnachten den Weltfrieden! Ganz bestimmt! Es ist nun mal eine Zeit, die wir und die ganze Welt so noch nicht erlebt haben. Lasst euch die Lebensfreude nicht nehmen, hört auf zu meckern und zu jammern, es bringt nur kurzfristig was, werdet kreativ und helft mit, Freude in eurer Leben und das eurer Mitmenschen zu bringen. Wir müssen gerade alle durch diese komische Zeit durch, aber es liegt an euch, wie ihr durch diese Zeit kommen wollt!

Eure Dani