Roadtrip mit Kindern/ Teil 8/ Südengland
Hallo ihr Lieben!
Nachdem wir die letzten paar Tage so ein tolles Herbstwetter hatten, ist man ein bisschen enttäuscht wenn man heute morgen aus dem Fenster schaut. Aber gut, es ist Herbst, man kann davon ausgehen, dass es nass ist und immer kälter wird.
Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn man seinen Sommerurlaub in England macht, man kann schon mal davon ausgehen, dass es vielleicht regnen könnte! Die Wahrscheinlichkeit in England im Regen zu stehen ist relativ hoch! Unser Roadtrip führte uns von der Bretagne weiter nach Südengland und zwar nach Plymouth. Ich hatte wunderschöne Bilder gesehen von tollen Stränden, kleinen Hafenstädtchen und da wir Bekannte in Plymouth haben, bot es sich an diese tolle Gegend einmal zu besuchen. Ich hätte euch so gerne tolle Bilder von Devon gezeigt, kann ich aber leider nicht. Wir haben eben das volle Englandwetter abbekommen! Und während wir bei unserer Ankunft das schönste Wetter hatten, ging es dann stündlich abwärts.
Noch bei Sonnenschein konnten wir auf den Campingplatz Bolberry House Farm unweit von Plymouth aufbauen. Das war mit ganz großen Abstand der minimalistischste Campingplatz auf den wir seit Jahren waren. Außer einer großen Wiese, einen mini, mini kleinen Laden und Duschen, die man extra zahlen musste, war hier nichts gebacken. Ein paar vereinzelte Camper und ein paar Schafe, that´s it!!! Ich empfehle den Campingplatz nur für wirklich hartgesottene Camper! Komischerweise fanden es unsere Jungs gar nicht so schlecht, was vielleicht auch daran lag, dass sie genügend Platz hatten um mit den Hund unserer Bekannten zu spielen.
Doch schon am nächsten Morgen erwachten wir in einer Suppe aus Regen und dichten Nebel und es war kalt. Typisch englisch halt! Und leider sollte das Wetter auch die nächsten Tage so bleiben. Südengland erlebten wir nur nass.
Nichts desto trotz unternahmen wir ein paar Ausflüge in die nähere Umgebung. Wie zum Beispiel nach Salcombe! Ein kleines Fischerstädtchen mit engen Gassen und vielen Galerien, wunderschön! Wir aßen klassisch Fish and Chips, gingen essen oder saßen in einen der unzähligen Pubs. Die Pubs waren wichtig, einerseits waren sie total gemütlich andererseits hatten wir hier einigermaßen W-Lan! Das schöne am schlechten Wetter beim Campen ist, dass man seinen Wohnwagen voll nützen kann. Die Abende verbrachten wir beim spielen, lesen oder Filme schauen. Ganz gemütlich bei einer Tasse Tee!
Unseren nächsten Ausflug machten wir nach Plymouth! Und damit unsere Kids nicht nur in irgendwelchen Städtchen herumlaufen mussten oder in Pubs ihre Zeit totschlagen mussten, gingen wir in das Aquarium von Plymouth.
Als Schlechtwetterprogramm nur zu empfehlen! Es gibt viel zu sehen, große Aquarien und eine Haifischfütterung. Und auch Plymouth ist bei schönen Wetter bestimmt voll schön, denn es war schon bei Regen sehr einladend! An den Stränden und am Hafen kann man wunderbar verweilen und an den unzähligen Ständen kann man sich auch den Bauch mit Pulled Pork-Sandwiches oder vegetarische Cheese and Onion-Sandwiches vollschlagen!
Genauso schön, wenn auch viel kleiner ist Dartmouth! Ein Highlight für die Kids war hier das Krabbenfischen. Man kann für wenig Geld einen Eimer, Köder und Schnur kaufen und die Kids sind beschäftigt. Und da uns Erwachsene da keiner wirklich brauchte, gönnten die Männer sich einen Besuch im Pub und wir Mädels gingen zum Afternoon Tea. Auch wenn ich schon öfters in England war, so hatte ich bisher noch nie das Vergnügen eine tradionelle Tea Time zu genießen. Und es war herrlich und so lecker. Ich war ganz aus dem Häuschen und die Kellner brachten uns noch Extrahäppchen, weil sie sich so freuten, dass ich mich so freute. Mein Gott, ich bin aber auch wirklich einfach glücklich zu machen, es reicht schon eine gute Tasse Tee! In Devon ist es übrigens Brauch erst die Clotted Cream und dann die Marmalade auf die Scones zu schmieren, ja nicht andersrum! Und wäre ich nicht schon zufrieden genug gewesen so krönte die durch die Wolken hervorgekommene Sonne meinen Nachmittag!
Und nachdem das Wetter kein bisschen besser werden wollte, entschlossen wir uns einen Tag früher nach London weiter zu ziehen. Ich glaube, ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass an unseren Abreisetag das Wetter total schön war und die Sonne schien! Wir saßen es positiv, so konnten wir wenigstens im Trockenen abbauen!
Bei schönsten Wetter machten wir dann eine Abstecher nach Stonehenge, da wir ja quasi dran vorbeifuhren. Außer mir hatte glaub ich keiner Lust paar alten Steine anzuschauen. War mir wurscht, jetzt war ich schon in der Nähe, dann wird das auch besichtigt!
Da das Wetter gut war, war unheimlich viel los und so mussten wir eine Weile für die Karten anstehen. Vom Eingang fuhr ein Shuttlebus zu den Steinen. Irgendwie hab ich mir das Ganze ein bisschen größer vorgestellt. Es war schon beeindruckend aber nicht so beeindruckend wie ich dachte. Die Steine waren schnell besichtigt, das Museum war ganz nett, wir konnten uns ein paar Hintergrundinformationen holen, ein kleines Freilichtmuseum war aufgebaut und an einem großen Stein konnte man seine Kraft messen. Alles in allem fällt für mich Stonehenge unter die Rubrik, da waren wir auch schon mal und es war ganz nett!
Wir waren bereit für London. Nach ein paar gezwungenermaßen gemütlichen Tagen wurde es Zeit für Action und Großstadttrubel! Südengland ist mit Sicherheit eine Reise wert und schaut man sich die Bilder im Internet an, wenn man Devon oder Plymouth eingibt, dann sieht man auch wie schön es da sein kann. Wir fahren irgendwann bestimmt wieder hin um uns das Ganze bei Sonnenschein anzuschauen.
Und ich mache mir jetzt eine gute Tasse englischen Schwarztee mit Milch und schau mal wie ich die nächsten Tage die Kinder bei unseren schlechten Wetter bei Laune halte, es sind ja schließlich Ferien. Aber ich denke außer gemütlich läuft heute nicht viel. Ist auch mal schön!
Eure Dani